Hallo ihr Lieben,
kennt ihr das Gefühl, wenn man sich mit einem anderen Menschen so sehr verbunden fühlt, dass man das Gefühl hat, man wäre verwandt, obwohl man es nicht ist?!?
Genau so eine Freundin habe ich. Wir haben uns das erste Mal gesehen, da waren wir beide vielleicht ein Jahr alt, oder zwei. Wir selbst wissen es aus eigener Erinnerung nicht mehr und auch unsere Eltern können sich nicht mehr genau daran erinnern.
Doch von da an waren wir unzertrennlich. Ihre Eltern haben mit ihr zusammen immer ihre Großeltern besucht, also die Eltern ihres Vaters. Diese waren nämlich die Nachbarn meiner Eltern. So haben wir uns kennengelernt. Das war großes Glück. Denn sie hat mit ihren Eltern in Norwegen gelebt. Ihr Vater ist also Deutscher und ihre Mutter Norwegerin. Sie ist zweisprachig aufgewachsen.
Als sie drei oder vier war, ist sie alleine nach Deutschland geflogen und wurde dort von ihren Großeltern (meinen Nachbarn, die auch wie meine Großeltern waren) abgeholt worden. Einmal war ich dabei und durfte sie in Zürich am Flughafen mit abholen. Da war ich wahnsinnig aufgeregt. Diese große Reise und dann meine Freundin wieder zusehen. Was für ein Ereignis!!
Über die ganzen Jahre haben wir uns höchsten einmal im Jahr gesehn, manchmal auch nur alle zwei Jahre und doch hat sich der Kontakt nie verloren. Dazwischen hatten wir keinen Kontakt. Nicht per Brief, nicht per Telefon oder PC. Doch immer wenn wir uns wieder sahen, lagen wir uns in den Armen und waren wie früher unzertrennlich.
Sie hat sich komplett anders entwickelt, als ich. Sie ist eine Weltenbummlerin und ich bin die Bodenständige. Doch das wundervolle an uns: sie aktzeptiert mich voll und ganz wie ich bin und ich aktzeptiere sie voll und ganz wie sie ist. Wir lieben uns wie Schwestern.
Als kleine Kinder haben wir auch wie Schwestern ausgesehen. Teilweise hatten wir fast die gleichen Sachen an. Immer wenn sie zu Besuch kam, hatte sie zufällig die gleiche Frisur. Hatte ich mich die Haare lang wachsen lassen, waren ihre gleich lang. Hatte ich sie mir plötzlich ganz kurz schneiden lassen, waren ihre genauso kurz. Und das, obwohl wir keinen Kontakt hatten.
Dieses Jahr starb ihr Opa. Wir trafen uns auf der Beerdigung und haben gemeinsam um ihn geweint. Sie saß in der ersten Reihe, wo eben die nahen Familienangehörigen sitzen und ich saß ein Stück weiter hinten. Dort, wo die Nachbarn saßen. Nach der Trauerfeier sagte sie zu mir: „Du hättest mit mir in der ersten Reihe sitzen müssen, denn er war auch dein Opa.“
Es liegt ein Zauber inne. Nicht nur zu dieser Jahreszeit, sondern auch in dieser Beziehung, zwischen mir und meiner besten Freundin. Sie ist etwas Besonderes. Und ich bin mir sicher: Diese Freundschaft hält ein Leben lang!
1 thought on “Beste Freundinnen”